(Bild: Dr. Marie-Françoise Ritz, Universität Basel, Department Biomedizin, und Nicoletta Ferrari, LMU Universitätsklinikum, LMU München)

Angriff auf den Hirntumor

Glioblastome gehören zu den aggressivsten Hirntumoren. Selbst Immuntherapien, die bei anderen Krebsarten Erfolge feiern, scheinen hier machtlos. Forschende der Universität und des Universitätsspitals Basel beschreiben nun, wie man die Chancen des Immunsystems gegen diesen Typ Tumor verbessern könnte.

«Friss mich nicht!» So könnte man das Signal übersetzen, das Krebszellen eines Glioblastoms an  Immun-Fresszellen (sogenannte Makrophagen) im Gehirn senden. Immunzellen, die man im Zuge von Immuntherapien dazu befähigen möchte, die entarteten Zellen auszumerzen. Bisher sind solche Therapien kaum erfolgreich.

Forschende um Prof. Dr. Gregor Hutter vom Departement Biomedizin der Universität und des Universitätsspitals Basel haben anhand von Patientendaten, Versuchen mit Mäusen und menschlichen Tumorproben eines dieser «Friss mich nicht!»-Signale und dessen Hemmung untersucht. In «Science Translational Medicine» erscheinen nun ihre Ergebnisse, die den Weg für wirksame Immuntherapien gegen Glioblastome ebnen könnten.

Das Signal beruht auf Zuckermolekülen – namens Sialinsäure-Glykane – auf der Oberfläche der Krebszellen. Diese Zuckermoleküle werden wiederum von «Empfängern» auf der Oberfläche der Makrophagen des Hirns erkannt und als «Friss mich nicht!» übersetzt. Tragen die Makrophagen von Patientinnen und Patienten besonders viele dieser Empfänger, «Siglec9» genannt, hängt dies mit einer schlechteren Überlebensrate zusammen, berichten die Studienautorinnen und ‑autoren um Hutter.

 

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