Black-Box «Gesundheitsdaten»? Von der Datenspende zur personalisierten Medizin

Moderne gesundheitswissenschaftliche Fragestellungen sind in aller Regel komplex. Häufig bedarf es daher individueller, fallbezogener Lösungsansätze. Hierfür ist die Forschung auf die Verfügbarkeit einer möglichst grossen Menge an Gesundheitsdaten von Patient*innen angewiesen.

Was sind Gesundheitsdaten?

Bei Gesundheitsdaten kann es sich um jegliche Form von Information handeln, die im Rahmen einer ärztlichen Behandlung erhoben wird:

 

Demografische Daten; z.B. Alter, Geschlecht, Herkunft

Messdaten; z.B. Blutbild, Urinprobe, genetische Analyse

Informationen zum Krankheits- und Therapieverlauf

 

Zum einen erlauben die gesammelten Informationen, Krankheitsbilder möglichst gesellschafts- und realitätsnah abzubilden. Zum anderen ermöglichen sie die Entwicklung personalisierter Therapiemöglichkeiten, die auf die Bedürfnisse der Einzelperson abgestimmt sind. Dabei kann es sich zum Beispiel um seltene Krankheitsformen handeln, bei der klassische Therapieansätze fehlschlagen.

 

Fallbeispiel Präzisionsmedizin: Gesundheitsdaten sollen massgeschneiderte Behandlung von Harnwegsinfekten ermöglichen

Weltweit leiden etwa 150 Millionen Menschen an Harnwegsinfekten, häufig mit wiederkehrendem Krankheitsverlauf trotz Antibiotikaeinsatz. Zur Entwicklung neuer, personalisierter Behandlungsansätze erheben Gesundheitswissenschaftler*innen nun im Rahmen des Forschungsprojekts «mTORUS» detaillierte Gesundheitsdaten auf Probenbasis von etwa 350 Patient*innen. Die somit gewonnenen Informationen bilden wiederum die Grundlage für computergestützte Modellierungen:

 

«Die computergestützten Modelle lassen uns genauer verstehen, wie die Interaktion zwischen dem Immunsystem, dem Mikrobiom und den verschiedenen Behandlungen aussieht»

erklärt Gunnar Rätsch im Gespräch. Er ist Professor für Informatik und Stellvertretender Leiter des Instituts für Maschinelles Lernen an der ETH Zürich.

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