Man sieht dem Golden Rice seine gentechnische Veränderung sofort an: Die Körner schimmern goldgelb. Sie enthalten Betacarotin, eine Vorstufe von Vitamin A.
Erik De Castro / Reuters

Erstmals konnte der gentechnisch veränderte Golden Rice geerntet werden – er löst seit mehr als zwanzig Jahren grosse Hoffnungen und heftige Kritik aus

Golden Rice, schon der Name klingt verheissungsvoll und weckt Hoffnungen. Der gentechnisch veränderte Reis enthält gegenüber der herkömmlichen Sorte Betacarotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Dieses Pigment verleiht den Reiskörnern den charakteristischen goldenen Farbton. Die Philippinen haben jetzt als erstes Land weltweit Golden Rice geerntet. Der Ertrag belief sich auf 67 Tonnen. Diese Ernte ist der Schlusspunkt einer mehr als 20-jährigen Entwicklungs- und auch Leidensgeschichte. Es ist die erste gentechnisch veränderte Pflanze (GV-Pflanze), die nicht einem Konzern oder einem Bauern nützt, sondern die Gesundheit der Menschen verbessert.

Millionen von Kindern leiden an Vitamin-A-Mangel

Die philippinische Regierung setzt grosse Hoffnung in den Goldenen Reis: Er soll philippinischen Kindern, Schwangeren und stillenden Müttern aus den unteren Einkommensschichten Betacarotin liefern, das der menschliche Körper in Vitamin A umwandelt. Dieses ist wichtig für ein intaktes Immunsystem und eine gute Sehkraft. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit jährlich bis zu einer halben Million Kinder erblinden, weil sie zu wenig Vitamin A zu sich nehmen. Die Hälfte von ihnen stirbt innert eines Jahres nach Verlust der Sehkraft, weil ihr Immunsystem zu schwach ist, um Erreger abzuwehren.

In den Philippinen ist die Situation prekär. 15,5 Prozent der Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren leiden unter Vitamin-A-Mangel; der Anteil in der untersten Einkommensgruppe beträgt gar 22,4 Prozent. Die armen Filipinas und Filipinos ernähren sich unausgewogen, weil ihnen das Geld fehlt: Ein durchschnittlicher Filipino isst pro Tag zwischen 300 und 400 Gramm Reis. Dieser enthält zwar Kohlenhydrate, aber kaum Mikronährstoffe. Vitamin A ist in tierischen
Produkten wie Eiern und Leber oder indirekt als Betacarotin in Aprikosen, Feldsalat, Karotten und Spinat enthalten.

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NZZ

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