Globale Aktion zum Sammeln von Umwelt-DNA
Zähltag für die Biodiversität: Laut Kristy Deiner, Professorin für Umwelt-DNA (eDNA), interagieren die Einzugsgebiete aller Seen mit ihren Zuflüssen mit beachtlichen 25 Prozent der Landmasse der Erde. Am Internationalen Tag der biologischen Vielfalt der Vereinten Nationen werden Hunderte von Forschenden und Citizen Scientists aus fast 500 Seen weltweit eDNA-Proben entnehmen.
Was ist eDNA?
Wie der Mensch geben auch Pflanzen und Tiere ständig und überall DNA an die Umwelt ab. Diese Umwelt-DNA (englisch environmental DNA, kurz eDNA) gelangt dann in Flüsse, Bäche und unterirdische Wasseradern, die oft in einen der weltweit 1,4 Millionen Seen münden. «Umwelt-DNA ist etwas Wunderbares», sagt Deiner. «Sie ermöglicht eine objektive Beobachtung der Arten und bietet eine aussagekräftige Bestandsaufnahme aller vorhandenen Lebewesen.»
An einem Tag die biologische Vielfalt der Erde erfassen
Im Vorfeld hatten Deiner und ihr Forschungsteam an der ETH Zürich fast 300 kleine Teams von freiwilligen Amateurwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in mehr als 80 Ländern mit Beprobungs-Sets ausgestattet. Damit werden die Teams an Seen in ihrer Nähe Wasserproben entnehmen, und zwar an den Einmündungen von Flüssen und in der Umgebung der Seen. Die Proben werden dann für eine Studie namens «LeDNA» in die Schweiz zurückgeschickt. Das Projekt – der Fachzeitschrift Nature zufolge das erste seiner Art – soll den Forschenden helfen, die Artenvielfalt der Erde besser zu verstehen und zu klären, auf welche Weise Seen als «Biodiversitätssensoren in der Landschaft» wirken.