Gentechnik
Die Diskussion um die Gentechnik ist zurück – mit veränderten Fronten zumindest in der Politik. Ob neue Gentech-Methoden auch in der Bevölkerung auf mehr Zustimmung stossen, ist noch offen. (Bild: Keystone/ dpa/ Mohssen Assanimoghaddam)

Front der Gentech-Gegnerschaft arg unter Druck

Veränderte Pflanzen statt Pestizide: Neue Gentech-Methoden lassen viele umdenken. Die Fundamentalgegner sind alarmiert.

Seit 2005 gilt ein Moratorium für gentechnisch veränderte Produkte. Es wurde mehrfach verlängert und läuft in den nächsten Jahren aus. In der Zwischenzeit hat sich die Stimmung in der Politik gewandelt und neue Gentech-Methoden finden deutlich mehr Zustimmung als die alten.

 

«Wir sind angewiesen auf robuste Pflanzen, respektive robustes Saatgut.»

Alois Huber, Vize-Präsident Bauernverband, Nationalrat SVP

 

Die Zeiten hätten sich geändert, sagt Alois Huber, SVP-Nationalrat und Vize-Präsident des Schweizer Bauernverbands: «Wir haben viel mehr Probleme im Pflanzenbau, weil viele Pflanzenschutzmittel nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Entsprechend sind wir angewiesen auf robuste Pflanzen, respektive robustes Saatgut.»

 

Alois Huber ist inzwischen offen gegenüber neuen Gentech-Methoden. Denn diese seien mit den alten nicht zu vergleichen. Mit den neuen Methoden wird das Erbgut viel gezielter geändert als bei den herkömmlichen Gentech-Methoden.

 

 

«Mit den neuen Methoden sind die Risiken markant, bis schon fast auf null reduziert worden.»

Martin Bäumle, Nationalrat GLP

 

Auch der einstige Gentech-Gegner und GLP-Nationalrat Martin Bäumle hat in den letzten Jahren seine Meinung revidiert: «Der Konsument möchte gesunde, biologische und möglichst wenig behandelte Produkte. Mit den neuen Methoden eröffnen sich klare Chancen. Die Risiken sind dabei markant bis schon fast auf null reduziert worden.»

 

Der Bundesrat drängt ebenfalls auf eine Zulassung neuer Gentech-Methoden: Anfang September hat er ein Spezialgesetz angekündigt – zu «neuen Züchtungstechnologien», wie er sie nennt.