CRISPR schneidet DNA

Die Präzision der Gen-Schere und die Zufälligkeit von Mutationen. Wie das Vorsorgeprinzip missbraucht wird

Für Pflanzen, die mit neuen Verfahren wie der Gen-Schere CRISPR/Cas entwickelt wurden, sollen weiterhin die gleichen strengen Gesetze gelten wie für die alte Gentechnik. Das fordern nicht nur viele Umwelt- und Verbraucherorganisationen, sondern auch die Regierungsparteien SPD und Grüne. Sie berufen sich dabei auf eine strikte Auslegung des Vorsorgeprinzips. Wissenschaftlich begründet ist das nicht. Gerade die neuen Verfahren sind weitaus präziser als die sogenannte Zufallsmutagenese, für die es keine besondere Auflagen gibt.

Seit dem Sommer 2023 ist es offiziell: Die EU-Kommission will neue Züchtungsverfahren (NGT, neue genomische Techniken) wie die Gen-Schere CRISPR/Cas neu regulieren. Damit gezüchtete Pflanzen, die auch unter natürlichen Bedingungen „von selbst“ entstehen könnten und die kein fremdes Genmaterial enthalten, sollen künftig nur noch angemeldet werden müssen. Allerdings: Mitgliedstaaten und das EU-Parlament müssen noch zustimmen.

Vor allem Parteien und Organisationen, die seit vielen Jahren gegen die herkömmliche Gentechnik zu Felde gezogen sind, lehnen den Vorschlag der Kommission strikt ab. Sie berufen sich dabei auf das in der EU gesetzlich verankerte Vorsorgeprinzip. Es sei „unverhandelbar“, so ein Beschluss der SPD-Bundestagsfraktion (April 2021).

Die Sichelzellpatientin Victoria Gray sagte dieses Jahr an einer Konferenz, dass sie sich seit der Gentherapie wie neu geboren fühle.

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