Seit 1991 fördert die Stiftung Gen Suisse den Dialog zwischen Forschung, Politik und Öffentlichkeit über wegweisende und gesellschaftsrelevante Themen der Life Sciences. Mit ihrer Gründung wurde das Fundament für eine kontinuierliche und erfolgreiche Wissenschaftskommunikation gelegt. Die Meilensteine der Stiftung Gen Suisse und ein Überblick über Höhepunkte der Lebenswissenschaften finden Sie hier.
Die Entdeckerinnen der Genschere Crispr/Cas9, Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna, erhalten den Nobelpreis für Chemie.
Eine Gruppe von Ethikern und Wissenschaftlern fordern ein weltweites Moratorium für alle klinischen Anwendungen der Keimbahneditierung beim Menschen.
Wissenschaftler schaffen es mit Hilfe von „single-cell RNA-sequencing“ die Entwicklung von Organismen und Organen in atemberaubendem Detail zu verfolgen, Zelle für Zelle und über die Zeit.
Forschern gelang es erstmals CRISPR so zu modifizieren, dass einzelne Mutationen in DNA (David Liu) und RNA (Feng Zhang) korrigiert werden können. Sie nennen diese Methode „base editing“.
Volk und Stände nehmen im Juni die Änderung des Bundesgesetzes über die medizinisch unterstützte Fortpflanzung (Fortpflanzungsmedizingesetz, FMedG) mit 62.4 % deutlich an
Die Gen Suisse Webseite wird für den digitalen Wandel optimiert, so dass die Inhalte problemlos auf jedem Mobilgerät empfangen werden können
Am 16. Juli 2016 feiert die Stiftung Gen Suisse ihr 25 Jahr Jubiläum
Im Juni wurde die Änderung von Art. 119 der Bundesverfassung betreffend die Fortpflanzungsmedizin und Gentechnologie im Humanbereich von Volk und Ständen mit 61.9 % deutlich angenommen. Im Dezember kam das Referendum gegen das Bundesgesetz über die medizinisch unterstützte Fortpflanzung (Fortpflanzungsmedizingesetz, FMedG) formell zustande
Daniel Anderson und seinem Forscherteam gelang es mit Hilfe des CRISPR/Cas Systems, eine krankmachende Mutation in Mäusen zu korrigieren
Gen Suisse publizierte ihren ersten Podcast zum Thema «Immuntherapie bei Krebs»
In der Tumorimmunologie wurde einer der grössten Durchbrüche erzielt. Zum einen konnten Antikörper, die die Kommunikation zwischen Krebszellen und menschliche Abwehrzellen (T-Zellen) unterbinden, erfolgreich zur Krebsbekämpfung eingesetzt werden. Zum anderen gelang es T-Zellen ausserhalb des Körpers so zu verändern, dass sie nach Re-Infusion Krebszellen besser angreifen können
Forschern gelang die Herstellung von Mini-Organen wie Leber-Knospen (Takebe et al.), Hirn-Organoide (Lancaster et al.) und Nieren-Organoide (Taguchi et al.) aus pluripotenten Stammzellen. Diese tragen entscheidend zum Verständnis von Krankheiten bei
Shoukhrat Mitalipov gelang es zum ersten Mal menschliche Embryonen zu klonen. Diese wurden zur Herstellung einer humanen Stammzelllinie verwendet
Gen Suisse publiziert den ersten Science Aktuell, der über ein zukunftsorientiertes Thema der Lebenswissenschaften informiert
Die ersten Erkenntnisse des ENCODE-Projekts wurden publiziert: 80 % der bislang unbekannten DNA-Bereiche besitzen eine biochemische Funktion und sind für die Steuerung der Aktivität von Genen zuständig
Martin Jinek und Krzysztof Chylinski et al. zeigen, wie das CRISPR/Cas-System als gentechnisches Werkzeug genutzt werden kann
Der Bundesrat schlug eine neue Gesetzgebung der Fortpflanzungsmedizin vor, welche unter anderem eine Zulassung der Präimplantationsdiagnostik vorsah
Die Stiftung Gen Suisse feierte ihr 20-jähriges Jubiläum mit einem Anlass zum Thema «Forschung und Gesellschaft im Wandel der Zeit»
Schweizer Forschenden gelang es in Zusammenarbeit mit amerikanischen Wissenschaftlern, für jedes der auf dem menschlichen Genom codierten Proteine eine Struktur vorherzusagen. Dieses kartierte Proteom wird in Zukunft helfen, Proteine einfacher in Zellen und Gewebe zu detektieren und ihre Funktion zu analysieren
Das erste Bakterium wurde entwickelt, dessen Genom komplett künstlich hergestellt wurde
In der Schweiz trat ein neuer Verfassungsartikel in Kraft, der die Forschung am Menschen umfassend regelt
Forscher entzifferten sämtliche DNS-Modifikationen einer Lungenzelle und verglichen sie mit den Modifikationen einer embryonalen Stammzelle. DNS-Modifikationen entscheiden über die Ausprägungen unserer Gene und sind wichtig bei der Differenzierung von Zellen. Ausserdem können sie bei der Entstehung verschiedener Krankheiten eine wichtige Rolle spielen. Diesen Mechanismus der Gensteuerung nennt man Epigenetik
Mithilfe einer genomweiten Studie an 27 000 Probanden konnten Mutationen entdeckt werden, die bei der Krankheit Schizophrenie eine Rolle spielen. Diese Resultate leisteten einen Beitrag dazu, die Komplexität dieser Krankheit besser zu verstehen
Die Schweiz ratifizierte die europäische Biomedizinkonvention, welche die Identität und Würde des Menschen bei jeglicher Anwendung der Biologie und Medizin schützt
Bei einer Leukämiepatientin wurden sowohl das Genom von Tumorzellen als auch das von gesunden Zellen sequenziert. Der Vergleich der beiden Sequenzen entlarvte zehn Mutationen, die bei der Krankheitsentstehung eine wichtige Rolle spielen könnten
Gen Suisse stiess mit einer Veranstaltung die Diskussion zwischen Forschenden, Ethikern und Kommunikationsexperten zum jungen Forschungsgebiet Synthetische Biologie an
Der Nobelpreis für Medizin ging an Martin Evans für seine Entdeckung, wie man Stammzellen aus Mäuseembryonen gewinnt und an Mario Capecchi und Oliver Smithies für die Herstellung von Knock-Out Mäusen
Gen Suisse publizierte die Broschüre «Gentechnik: Grundlagen, Anwendungen und Diskussion»
Schweizer Forschende entwickelten die sogenannten Nanocontainer. Die kleinen Hohlkugeln sollen Medikamente im Körper ganz gezielt an den Wirkungsort bringen und so Dosierung und Nebenwirkungen stark reduzieren
Zellen aus der Haut von Mäusen wurden so verändert, dass sie die Eigenschaften von embryonalen Stammzellen haben. Man nennt diese Zellen induzierte pluripotente Stammzellen (iPS)
55.7 % der Schweizer Bevölkerung sprachen sich für ein fünfjähriges Moratorium einer Freisetzung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln aus
Das Stammzellenforschungsgesetz tritt in Kraft
Inkrafttreten des Bundesgesetzes zur genetischen Untersuchung beim Menschen
In den USA kam der erste Biochip auf den Markt. Mit der genetischen Untersuchung eines Bluttropfens kann damit die Dosis bestimmter Medikamente individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Solche Biochips gehören zu den Möglichkeiten und Hoffnungen der personalisierten Medizin
Mit SystemsX.ch wurde die bisher grösste Forschungsinitiative der Schweiz gestartet. Im Bereich der Systembiologie arbeiten hier Biologen, Mathematiker, Informatiker und Chemiker eng zusammen, um mehr über das komplexe Zusammenwirken einzelner Gene, Proteine und Reaktionswege in Lebewesen zu verstehen
Der Film «Mais im Bundeshuus» bot Einblicke in die Debatte der Wissenschaftskommission des Nationalrates zur Freisetzung von GV-Nutzpflanzen
Gen Suisse führte die Science Talks mit dem Thema «Somatische Gentherapie» ein
Die Entdeckungen zum Mechanismus der RNA-Interferenz, welcher es ermöglicht, zielgerichtet Gene abzuschalten, wurden als molekularbiologischer Durchbruch des Jahres 2002 gefeiert
Die Tagesschau berichtete auf SF1 über eine Medienkonferenz von Gen Suisse zum Thema «Forschung an embryonalen Stammzellen»
Gen Suisse lancierte den ersten Séance de réflexion zum Thema «Biotechnologie und Entwicklungszusammenarbeit»
Der Schweizer Immunologieprofessor und passionierter Hobbykoch Beda M. Stadler schrieb das erste GVO-Kochbuch der Welt: «Gene an die Gabel»
Weltweit erstmals wurden an der Deutschen Universitätsklinik für Herzchirurgie in Rostock patienteneigene Stammzellen in den Herzmuskel eines 64-jährigen Herzinfarktpatienten transplantiert. Die aus dem Kochenmark des Patienten gewonnenen Stammzellen sollen im Infarktbereich neues Herzgewebe nachwachsen lassen
Bei der Behandlung der Gen-Lex-Vorlage sprach sich der Ständerat gegen ein Freisetzungsmoratorium für transgene Organismen aus und forderte stattdessen ein strenges Bewilligungsverfahren
Zeitgleich veröffentlichten die konkurrierenden Wissenschaftler des internationalen Human Genome Project (HGP) und einer amerikanischen Firma die erste detaillierte Karte des menschlichen Erbguts in «Nature» und «Science». Offenbar besitzt der Mensch lediglich 30 000 bis 40 000 Gene und nicht wie bisher angenommen rund 100 000
Mit dem Arzneistoff Imatinib gelang ein grosser Durchbruch in der Behandlung von Blutkrebs. 40 Jahre zuvor fanden Forscher, dass die chronische myeloische Leukämie durch die Translokation eines Chromosomenstücks auf ein anderes Chromosom verursacht wird. Diese Erkenntnis war die Grundlage für die Entwicklung der Therapie, die noch heute als eine der grossen Meilensteine der Krebstherapie gilt
Es gelang einem Forscherteam der ETH, den Golden Rice zu entwickeln. Ziel des Golden-Rice-Projekts ist es, dem Vitaminmangel in Drittweltländern entgegenzuwirken. Seit 2005 wird das Projekt von der Bill & Melinda Gates Foundation gefördert
Das menschliche Genom wurde entschlüsselt
Eine Volksinitiative, welche ein Verbot der In-vitro-Fertilisation vorsieht, wurde mit 72 % der Stimmen abgelehnt
Gen Suisse publizierte die Broschüre «Gentechnik: Was sie ist. Was sie kann. Was sie nicht soll.»
Das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) lehnte sowohl das Gesuch für einen Freisetzungsversuch mit transgenem Mais als auch jenes für gentechnisch veränderte Kartoffeln ab. Die Sicherheitskommission EFBS kam zum Schluss, dass die Versuche bei Einhaltung bestimmter Auflagen sicher sind
Die europäische Biomedizinkonvention trat in Kraft. Sie schützt Identität und Würde des Menschen bei jeglicher Anwendung der Biologie und Medizin
Zum ersten Mal fanden die «Tage der Genforschung» statt und brachten von da an jedes Jahr schweizweit Forschung an Öffentlichkeit und Schulen
Das Brustkrebsmedikament Trastuzumab kam auf den Markt. Dieser Antikörper erkennt ein Merkmal auf Tumorzellen, dockt an und hindert die Zellen an der Vermehrung. Der Antikörper erkennt nicht alle Arten von Brustkrebszellen. Bevor eine Patientin behandelt wird, wird untersucht, ob die Therapie überhaupt wirken kann. Trastuzumab gilt als eines der ersten Medikamente der sogenannten personalisierten Medizin
Forschenden gelang es erstmals, menschliche embryonale Stammzellen im Labor in Kultur zu halten und zu vermehren
Der Bundesrat setzte die Ethikkommission für ethische Fragen der Bio- und Gentechnologie im ausserhumanen Bereich ein (EKAH)
Tausende Forschende demonstrierten gegen die Genschutz-Initiative, die im selben Jahr mit 67 % der Stimmen abgelehnt wurde
Um weitere Anwendungsgebiete der Gentechnik noch fachkompetenter abdecken zu können und den Meinungsaustausch innerhalb der Stiftung zu verstärken, gründete Gen Suisse ein Patronatskomitee, bestehend aus Schweizer Wissenschaftlern
In Grossbritannien wurde von einem Forschungsteam des Roslin Institute unter der Leitung von Ian Wilmut das erste Säugetier aus der Euterzelle eines erwachsenen Tieres geklont: das Schaf «Dolly». Während die einen von der neuen Technologie fasziniert waren, löste sie bei anderen Angst vor dem kopierten Menschen aus
Seit 1997 wird in den USA grossflächig gentechnisch veränderter Soja angebaut. Seither stieg die Anbaufläche von GV-Soja stetig an und macht siebzehn Jahre später 82 % der weltweiten Sojaproduktion aus
Die Arbeiten der beiden Schweizer Prionenforscher Charles Weissmann und Adriano Aguzzi trugen zum Verständnis des Zusammenhangs zwischen dem Rinderwahnsinn (BSE) und einer neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen bei
Rolf Zinkernagel erhielt den Nobelpreis für Medizin. Er ist einer von 22 Schweizer Naturwissenschaftlern, die bisher einen Nobelpreis erhielten
In der Schweiz wurde mit Soja die erste GV-Pflanze zur Futterproduktion zugelassen
Der Schweizer Entwicklungsbiologe Walter J. Gehring identifizierte in der Taufliege Drosophila melanogaster ein Master-Gen, welches das Wachstum und die Entwicklung der Augen aller Tiere kontrolliert. Für die Wissenschaft war diese Entdeckung faszinierend, beim Laien bewirkte die Fliege mit den 14 Augen an Beinen und Antennen jedoch Unbehagen gegenüber den Möglichkeiten der Gentechnik
Das ganze Erbgut eines Organismus wurde erstmals entschlüsselt: Das Genom des Bakteriums Haemophilus influenzae mit 1 800 000 Bausteinen wurde komplett sequenziert
Gen Suisse publizierte den ersten Gen-Dialog, der von da an jährlich ein bis zwei Themen der Life Sciences aufgreift und beleuchtet
Das erste gentechnisch veränderte Lebensmittel, die FlavrSavr-Tomate mit verzögertem Reifungsprozess, wurde in den USA und in England zugelassen. Als «Antimatsch-Tomate» wurde sie in der Schweiz zum Anti-Gentechnik-Symbol schlechthin
Ein Gen konnte in Bakterien einzuschleust werden, das die Bakterien zum Leuchten brachte. Das sogenannte «green fluorescent protein» wird von da an als Standardmarker gebraucht, um die Aktivität von Genen zu untersuchen. Die Methode verhalf zu unzähligen wissenschaftlichen Durchbrüchen
Gen Suisse lancierte eine Plakatkampagne, mit der sie auf das Potenzial der Gentechnik aufmerksam und sich selbst bekannt machen wollte. Gentechnik wurde zum öffentlichen Thema und Gen Suisse zu einem Begriff
Der Amerikaner Kary B. Mullis erhielt den Nobelpreis für seine bereits 1980 erfundene Polymerase-Kettenreaktion (PCR), mit der winizige Spuren von DNS aufgespürt, millionenfach vervielfältigt und dadurch einer Analyse zugänglich gemacht werden können
Die Schweizerische Arbeitsgruppe Gentechnologie (SAG) reichte die Gen-Schutz-Initiative ein
In Europa wurde zum ersten Mal eine Gentherapie durchgeführt, um ein Kind mit der schweren Immunschwächekrankheit SCID zu heilen. Die Technologie konnte sich zwar in den folgenden Jahren weiterentwickeln, hat aber auch viele Rückschläge erfahren und wird noch heute nur in Einzelfällen bei schweren Krankheiten angewandt
Die Initiative «Weg vom Tierversuch» wurde mit 56.4 % abgelehnt
Gen Suisse stellte mit einer Wanderausstellung quer durch die Schweiz die Möglichkeiten der Gentechnik vor
In der Schweiz waren 14 verschiedene Medikamente zugelassen, die gentechnisch hergestellt wurden. Heute, 25 Jahre später, sind es gut 500 Arzneimittel und Impfstoffe
Forschende in Japan entdeckten die Struktur der Nanoröhrchen und legten damit einen von vielen Grundsteinen der Nanotechnologie
Am 16. Juli 1991 wurde die Stiftung Gen Suisse zur Förderung des Dialogs zwischen Forschung und Gesellschaft gegründet